Und dreimal dürfen Sie raten aus welchem Land Weir kommt. Richtig, Jamaika. Bei den Frauen ein ähnliches Bild. Gold und Bronze gingen bei den 100 Metern an Jamaika. Die heiß erwartete 4x100 Meter Staffel der Männer am vorletzten Tag der Olympischen Spiele zeigte noch mal, welch außergewöhnliche Läufer diese Jamaikaner sind. Mit dem Schlussläufer Usain Bolt holte Jamaika die Goldmedaille in Weltrekordzeit.
Die USA abgelöst
Gut, eine derart überragende Dominanz hatte es so bisher nicht gegeben, aber das kleine Land Jamaika bringt schon seit Jahrzehnten Weltklasse Sprinter hervor und lieferte sich immer einen heißen Kampf mit den USA. Bis vor wenigen Jahren war die USA meist Gewinner, doch nun wurden die dominanten Amerikaner vom Inselnachbarn abgelöst. Und das kratzt sehr an der Amerikanischen Ehre, waren sie doch lange Zeit im Sprint unangefochten Erster. Doch woher kommt diese unglaubliche Qualität der Läufer von der schönen Karibikinsel? Wenn ein solch kleines Land so viele schnelle Menschen hervorbringt, dann weckt das bei einigen Menschen misstrauen. Das Thema Doping steht bei solchen Leistungen, vor allem denen von Usain Bolt, immer im Raum.
Dopingverdacht
Fakt ist, Jamaikas Leichtathletikverband hat keine eigene Dopingagentur. Dass heißt konkret, die Sprinter werden während des Training nicht vom eigenen Verband getestet, lediglich vom internationalen Verband wird in Wettkampfphasen getestet. Viele Olympiasieger im Sprint kamen irgendwann mal mit Doping in Verbindung. Die berühmtesten sind Carl Lewis und Ben Johnson. Für Doping spricht auch, das sich Usain Bolts Zeiten von 2006 bis zum Sieg in Peking 2008 explosionsartig gesteigert haben. Yohan Blake, der zweifache Silbermedaillengewinner von London, wurde vor den Olympischen Spielen sogar drei Monate wegen Einnahme einer verbotenen Substanz gesperrt. Fakt ist aber auch, dass Usain Bolt regelmäßig kontrolliert wird und, während es in seinem Umkreis immer wieder Dopingfälle gab, bisher immer negativ getestet wurde.
Das Wunder Protein
Was steckt hinter den Superzeiten? Ein Mediziner will herausgefunden haben, wieso die Jamaikaner momentan so viel besser sind als der Rest der Welt. In seinem Buch „Der Mensch von morgen“ erklärt Norbert Bachl, dass das Geheimnis im Protein Actinen A liegt. Dieses Protein ist für die Muskelkontraktion äußerst wichtig. Laut Bachl kommt dieses Protein bei den Jamaikanischen Sprintern viel öfter vor als bei den Anderen, und das ganz ohne Doping. Ob das der Schlüssel der Jamaikanischen Dominanz ist, wird sich in den nächsten Jahren herausstellen, denn wenn es wirklich an dem Protein liegt, wird Jamaika noch viele Jahre und Jahrzehnte den Sprintsport dominieren.
Titelbild: Pete Niesen / Shutterstock.com
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