Die Enthüllung
Bereits vor der Veröffentlichung des Berichts der US-Antidopingagentur (USADA) im Oktober gab es immer wieder Gerüchte, dass Armstrong professionelles Doping betreibt. Im Frühjahr des Jahres 2010 klagte ihn sein ehemaliger Teamkollege Floyd Landis an, ebenfalls Doping genommen zu haben, nachdem Landis selbst der Tourtitel 2006 wegen Dopings aberkannt wurde. Ein Jahr später klagte Tyler Hamilton, ebenfalls ein ehemaliger Teamkollege, Armstrong ebenfalls an, Doping genommen zu haben. Seit 2008 ermittelte die USADA gegen Armstrong. Dieses Jahr, genauer gesagt im Juni wurde Armstrong dann offiziell von der USADA angeklagt und für alle Wettbewerbe gesperrt. Armstrong war zwar nicht mehr als Radfahrer aktiv, nahm aber an Triathlon-Wettbewerben teil. Armstrong trat vor die Presse und erklärte, er wehre sich nicht mehr gegen die Vorwürfe, dementierte aber immer noch die schweren Vorwürfe und bekräftigte trotz erdrückender Beweise, nie gedopt zu haben. Im August wurden ihm von Seiten der USADA alle Wettkampfergebnisse seit 1998 abgesprochen. Dazu gehörten auch die Tour de France Titel. Doch diese konnte ihm erst der Radsport-Weltverband ganz offiziell aberkennen.
Professionelles System
Im Oktober platzte dann endgültig die Bombe. Die USADA legte ihren gesamten Bericht über den Fall Armstrong dem Radsport-Weltverband vor. Laut des Berichts handelt es sich um den größten Betrug in der Geschichte des Sports. Das gesamte US Postal Team hat unter der Führung von Lance Armstrong gedopt. Dabei stützt sich der Bericht auf mehr als ein Dutzend Zeugenaussagen von Armstrongs ehemaligen Weggefährten. Diese Aussagen wurde alle unter Eid abgegeben. Laut USADA handelte es sich um das „höchstentwickelte, professionellste und erfolgreichste Dopingprogramm, das die Sportwelt jemals gesehen hat“. Der Radsportverband UCI hatte nach der Übergabe des Berichts Zeit, über das weitere Vorgehen zu beraten. Aber es konnte nur einen Schluss aus dem ganzen Fall geben.
Aberkennung seiner Titel
Den 22. Oktober 2012 wird Armstrong nie vergessen. Es war der Tag, an dem seine Legende offiziell gestürzt wurde. Das UCI erkannte alle Tour de France Titel ab. Darüber hinaus wurde Armstrong für den Rest seines Lebens für alle Wettbewerbe gesperrt. Was am Ende bleibt, ist ein Sport, der durch diesen Fall wohl endgültig an Glaubwürdigkeit verloren hat. Ein Mann, der für Millionen von Menschen ein Idol und Vorbild war und jetzt als größter Betrüger entlarvt wurde. Immerhin hatte der geschummelte Erfolg von Armstrong auch etwas Positives. Durch seine Popularität konnte Armstrongs Krebshilfe-Stiftung „Livestrong“ sehr viele Spendengelder sammeln. Immerhin.
Titelbild: Marc Pagani Photography / Shutterstock.com
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