In vielen Osteuropäischen Ländern ist es lange Tradition, auch in Deutschland wird es in einigen Teilen des Landes seit Jahrzehnten betrieben: Winterschwimmen oder auch Eisschwimmen genannt. Dabei begibt man sich in ein meist natürlich Gewässer in dem Wassertemperaturen von nahe an die 0 Grad herrschen. Oft muss erst ein großes Loch ins Eis geschlagen werden, um überhaupt ins Wasser eintauchen zu können.
Was bringt Winterschwimmen?
Winterschwimmen wird ein hoher gesundheitlicher Nutzen nachgesagt. Es soll abhärten, den Organismus und das Immunsystem stärken. Doch sind die Gerüchte medizinisch auch fundiert? Fakt ist, dass durch den Kältereiz eine Stärkung des Immunsystem herbeigeführt wird. Der Körper wird darauf trainiert, bei Unterkühlung mit einem Wärmeschub zu reagieren. Ähnlich wie bei anderen Sportlern, die ihren Organismus darauf trainieren zum Beispiel für einige Sekunden Höchstleistung zu bringen, wird der Organismus beim Winterschwimmen darauf trainiert, die Energiereserven reflexartig und in kürzester Zeit in Wärme umzuwandeln. Winterschwimmen macht den Körper auch unempfindlicher gegen kältere Temperaturen, es härtet also wirklich ab. Winterschwimmer sind zwar nicht davor gefeit, an einem grippalen Infekt zu erkranken, jedoch verläuft eine Grippe wesentlicher schwächer und kürzer. Darüber hinaus beugt Winterschwimmen Muskelkater vor. Es wird teilweise auch zu therapeutrischen Zwecken gegen Ängste und Panikattacken empfohlen. Doch diese Wirkung ist medizinisch noch nicht wirklich bewiesen.
Wie bereite ich mich auf Winterschwimmen vor?
Sie könnten sich theoretisch im Winter einfach die Kleider vom Leib reißen und ins Eiswasser springen - wenn Sie lebensmüde sind. Spaß beiseite. Für das Winterschwimmen sollten Sie sich schon im Sommer vorbereiten. Gehen Sie auch bei nicht so warmem Wetter im freien Schwimmen. Jeden Tag eine kalte Dusche hilft dabei, sich an kältere Temperaturen zu gewöhnen. Auch wenn es Herbst wird, versuchen Sie immernoch ins Freibad oder in den See zu gehen. Der Körper passt sich immer mehr an die kalten Temperaturen an. Achten Sie darauf, dass Sie sich nicht allzu lange in wirklich kaltem Wasser aufhalten. Kopf und Haare sollten beim Schwimmen trocken bleiben. Es gibt spezielle Neopren-Anzüge die vor allem von Tauchern verwendet werden, diese helfen Ihnen, eine gewisses Temperaturniveau zu halten. Es gibt in Deutschland einige Eisschwimmclub, die Ihnen bei Fragen gerne helfen. In Russland ist es Tradition, Säuglinge beim russisch-orthodoxen Neujahrsfest ins Eiswasser zu werfen. Das soll die Kinder auf die harten Winter in Russland vorbereiten und für das Leben abhärten.
Veranstaltungen in Deutschland
Wenn Sie nun interessiert sind am Winterschwimmen, kann ich Ihnen folgende Veranstaltungen empfehlen: Seit 1985 findet am Berliner Orankesee regelmäßig im Januar ein Eisschwimmen statt. Daran nehmen Eisschwimmclubs aus Deutschland und vielen anderen Ländern teil. Der bekannte Kräuterlikör-Hersteller Jägermeister richtet seit 2006 einen WildBade Tag in einem Berliner Freibad aus. Außer den Schwimmwettbewerben gibt es auch diverse andere lustige Aktion. Dies ist vor allem für das jüngere Publikum interessant. Viel Spaß!
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